Frauen, die die Zukunft der elektrischen Mobilität vorantreiben

Wir haben drei einflussreichen Frauen sechs Fragen zu ihnen selbst und zu ihren Erfahrungen in der Welt der Elektrofahrzeuge gestellt. Jede von ihnen arbeitet in einem völlig anderen Bereich der Elektrofahrzeugbranche und hat uns einzigartige Einblicke gewährt. Wir wollten wissen, was sie dazu bewegt hat, es mit der Elektrofahrzeugbranche aufzunehmen, und welche Ratschläge sie anderen Frauen geben würden, die an der elektrischen Revolution mitwirken wollen.

Lies weiter, um unsere Interviews mit Angela Muresan, Jordan Brompton und Amanda Armitage zu entdecken.

Legen wir los …

Zu dir!

1. Wir wollen dich kennenlernen. Du bist nun schon eine Weile in der Elektrofahrzeugbranche tätig. Wie ist es gelaufen?

Angela

Ausgezeichnet! Ich legte mir mein erstes Elektroauto vor ungefähr fünf Jahren zu und blieb dabei. Ich war schon immer ein Autofreak und der Motorsound war wie Musik in meinen Ohren. Als ich jedoch entdeckte, was Elektrofahrzeuge alles können, gab es für mich kein Zurück mehr.

Die Technologie, die Geschwindigkeit und die Art und Weise, wie sie laufen. Um mit einem Benzin- oder Dieselfahrzeug diese Art von Leistung zu bekommen, braucht man einen Porsche oder Aston Martin. Aber bei Elektroautos? Peugeot, Ford, Hyundai – die kriegen das alle hin. Es ist echt spannend, Teil dieser Entwicklung zu sein, und ich bin sehr froh darüber, dass immer mehr Leute umsteigen.

Jordan

Ich bin nun schon seit acht Jahren in dieser Branche tätig und es hat sich viel getan. Ganz am Anfang, als die ersten Elektroautos eingeführt wurden, hat sich niemand wirklich dafür interessiert. Öffentliche Ladeinfrastrukturen hatten Seltenheitswert. Der Zuschuss des OZEV (Office for Zero Emission Vehicles) war soeben eingeführt worden und die Leute wurden im Grunde dafür bezahlt, Ladepunkte zu installieren. Sie erhielten dafür einen Zuschuss von 1000 £ oder so und verdienten mit einfachen Steckdosen ein Vermögen. Ich konnte das Potenzial sehen, das sich dahinter verbarg. 

Der Markt ist inzwischen so schnelllebig und wettbewerbsintensiv, dass die Herausforderungen exponentiell gestiegen sind! Anfangs ging es darum, den Leuten zu erklären, wie großartig Elektroautos sind und welches Potenzial sie für die Zukunft bieten. Jetzt, nach der rasanten Entwicklung der letzten Jahre, gibt es Hunderte von ausländischen Produkten am Markt mit supergünstigen Preisen und Tausende von Elektriker*innen – einfach jede Menge Konkurrenz! Alle konkurrieren um die Geschäfte der anderen, sodass es viel schwieriger geworden ist, Aufmerksamkeit zu wecken.

Amanda

Ich habe beschlossen, auf elektrisch umzusteigen, und fahre nun seit fünf Jahren ein Elektroauto. Anfangs verwendete ich es für kurze Strecken bei der Arbeit, und um meine Familie zu besuchen. Doch schon bald fuhr ich ohne Probleme durch das ganze Vereinigte Königreich. Eines meiner letzten Highlights war eine einwöchige Reise durch fünf Städte nach Deutschland – das alles mit einem Elektroauto. Ein Erlebnis einer anderen Welt! 

2. Was war das erste Elektroauto, das du je gefahren hast, und was hat dir daran gefallen und dich überzeugt, weiterhin elektrisch unterwegs zu sein?

Angela

Du liebe Zeit, das war ein blauer Peugeot E208. Mit einer winzigen Batterie, keiner allzu großen Reichweite (140 Meilen [ca. 225 km], wenn ich Glück hatte), aber was sollʼs? Ich liebte dieses Auto. Es war süß, schnell und es fühlte sich so cool an, an seinem Steuer zu sitzen. Die Leute drehten sich um, obwohl das vielleicht an der lauten Musik lag. Doch wer kannʼs mir verübeln? Das Soundsystem war einfach großartig.

Dieses kleine Elektroauto war mein Ein und Alles. Ich fuhr überall damit hin, 300 Meilen (ca. 480 km) jede Woche, durch das ganze Vereinigte Königreich. Ich musste oft anhalten und laden, aber weißt du was? Ich begann, diese Zeit zu nutzen, um Content zu erstellen und meine Marke aufzubauen. Dieses Auto war also der Grundstein für etwas Großartiges.

Jordan

Das erste Elektroauto, dass ich gefahren habe, war ein Nissan Leaf, ein unglaublich süßes Auto. Es war Liebe auf den ersten Blick. Ich unternahm eine große Reise, um Robert Llewellyn in Orkney zu treffen, und das hat mir wirklich die Augen geöffnet. Ich habe gesehen, welche Fortschritte die Branche gemacht hat. Wenn ich so etwas erlebe, sehe ich nur das Potenzial. Ich war von Anfang an begeistert und habe nie zurückgeblickt.

Amanda

Meine Antwort fällt nicht kurz aus, da ich in der Welt der Elektroautos tätig bin und das absolute Privileg habe, regelmäßig auf neuere Fahrzeuge umzusteigen.

Meine ersten Erfahrungen mit Elektroautos machte ich vor fünf Jahren mit dem Renault Zoe – einem tollen kleinen Auto, das alle seine Versprechen erfüllte. Es war einfach zu fahren, reibungslos und effizient, sodass ich als Anfängerin mühelos auf Elektrofahrzeuge umsteigen konnte. 

Als ich in die Branche der erneuerbaren Energien einstieg, hatte ich die Gelegenheit, neue Elektrofahrzeugmodelle kennenzulernen, die auf den Markt kamen. Dadurch konnte ich mit eigenen Augen sehen, wie sich die Technologie weiterentwickelte.

Nach einem Jahr mit meinem Zoe hatte ich das Privileg, auf den Peugeot e-208 umzusteigen – ein schickes, unterhaltsames, kleines Auto, mit dem ich sehr gerne gefahren bin. Er war kompakt, aber vollgepackt mit tollen Funktionen, sodass jede Fahrt ein Vergnügen war.

Danach stieg ich auf einen Volkswagen ID.3 um, ein geräumiges und praktisches Familienauto. Das war ein völlig neues Erlebnis, vor allem für meine wachsenden Teenager, mit mehr Platz, mehr Komfort und technischen Merkmalen, mit denen auch längere Fahrten wie im Flug vergingen.

3. Es gibt jede Menge beeindruckende Elektroautos auf dem Markt. Was wäre dein Traumelektroauto und warum?

Angela

Wenn das Geld keine Rolle spielen würde, ganz klar der Mercedes EQS 450+. Den würde ich sogar einem Porsche vorziehen (und dabei liebe ich Porsche). Seine Reichweite ist unheimlich, seine Technologie aus einer anderen Ära und er ist geräumig, cool und wirklich schnell. Und das Beste an ihm? Er singt dir etwas vor. Verrückt, oder?

Ich liebe futuristische Autos. Für mich sollen sie aber noch wie Autos aussehen. Gib mir alle Innovationen, aber in einem klassischen Design, das dafür sorgt, dass sich ein Auto noch wie ein Auto anfühlt. Deshalb würde ich als zweites Traumelektroauto den '67 von Charge Cars nennen. Der klassische Mustang Shelby war seit jeher mein absolutes Lieblingsauto. Und diese neue Elektroversion ist absolute Perfektion. Die kühne Linienführung, das aggressive Erscheinungsbild und die rohe Kraft sind nach wie vor da, der Antrieb ist jedoch elektrisch.

Jordan

Alle Elektroautos sind wirklich beeindruckend. Ich habe Autos von Tesla gefahren, die wirklich schwer zu überbieten sind. Die Technologie, der Komfort, das Ladenetzwerk – ihnen ist einfach alles gelungen! Ich habe auch einen Jaguar Landrover gefahren und ich hatte einen Audi e-tron RS, der einfach wunderschön war. Vom Aussehen her ist er noch immer mein Favorit, auch wenn er hinsichtlich Technologie und Ladenetzwerk nicht mit Tesla mithalten konnte. Es war trotzdem ein wunderschönes Auto. Ich glaube, mein Traumelektroauto wäre ein kleiner Sportwagen, ein Cabrio. 

Ich habe mir den MG angesehen und überlegt, aber ich warte darauf, dass der Roadster herauskommt oder so etwas in der Art. Sobald jemand einen kleinen, erschwinglichen Cabrio-Sportflitzer herausbringt, wird das vielleicht mein nächstes Auto. Es wäre toll, wenn Lotus dies tun würde, z. B. mit dem Amera.

Mein absoluter Traum wäre aber ein Rolls-Royce Spectre.

Amanda

Da ich mehr und mehr durch das gesamte Vereinigte Königreich reiste, hatte ich die unglaubliche Möglichkeit, den Genesis zu fahren. Das war wohl mein Traumauto. Ein absoluter Hingucker mit auffallendem Design, nach dem sich alle umdrehten, wo auch immer ich mich befand. Das ging sogar so weit, dass Leute an meine Fensterscheibe klopften und Fragen zum Auto stellten, als ich einen Parkplatz verließ.

Von meinem ersten Zoe bis hin zum Genesis hat mich jedes meiner Elektroautos darin bestärkt, weiterhin elektrisch zu fahren. Innovation, Nachhaltigkeit und Fahrvergnügen machen ein Zurück wirklich unmöglich. Elektroautos werden bald die Zukunft meiner Söhne im Teenager-Alter sein. Sie haben mit mir fünf Jahre lang Elektroautos gelebt und freuen sich darauf, in diese Welt einzutauchen.

4. Was ist die größte Veränderung, die du bei Elektroautos und beim Laden in den vergangenen Jahren festgestellt hast?

Angela

Batterietechnologie und Ladegeschwindigkeit haben die Karten wirklich neu gemischt. Als ich umgestiegen bin, war die Reichweite noch ein Problem. Sie betrug an einem guten Tag 140 Meilen (225 km). Und jetzt? Elektroautos schaffen problemlos 300 Meilen (480 km) oder mehr.

Und das Laden? Vor ein paar Jahren war es noch eine Suchaktion, einen Ladepunkt, vor allem ein Schnellladegerät, zu finden. Jetzt gibt es sie überall. Ultraschnelles Laden, Ladepunkte vor Supermärkten und auf Parkplätzen – Laden, während man einen Kaffee trinkt – es ist heute so viel einfacher.

Jordan

Die größte Veränderung bei Elektroautos ist einfach die riesige Auswahl! Es ist verblüffend schnell gegangen. Ich kann es kaum glauben, wie schnell sie populär geworden sind. Ich glaube, dass wir deshalb in den Medien und seitens der Erdöllobby so viel Polarisierung sehen, weil niemand damit gerechnet hat, dass es [die Verbreitung von Elektrofahrzeugen] so schnell gehen würde. Ich weiß nicht, ob sie versuchen, die Kurve zu dämpfen oder den Anstieg zu verzögern, aber zum Glück geht es noch immer aufwärts, weil sie einfach besser zu fahren sind! Die größte Veränderung bei Elektroautos ist meiner Meinung nach also ihre schiere Anzahl.

Was das Laden von Elektroautos anbelangt, hat die Branche nun dieses Thema in Angriff genommen und das Problem mit der öffentlichen Infrastruktur gelöst. Das Bewusstsein der Öffentlichkeit scheint sich zugunsten des nachhaltigen Ladens zu schärfen, hin zu dem, was wir bei myenergi anbieten: die komplette Ladelösung für zu Hause mit Solarstrom, Energiespeicher für zu Hause und intelligenten Preisen. Ich denke, es ist das hohe Innovationstempo, das mich so begeistert hat und derart positive Auswirkungen hatte. Es gibt buchstäblich täglich Neuerungen und es ist für Unternehmen schwierig, damit Schritt zu halten.

Amanda

Nach fünf Jahren habe ich noch immer keinen Ladepunkt zu Hause (wegen der Umzüge). Anfangs war es mir etwas unheimlich, ausschließlich von öffentlichen Ladepunkten abhängig zu sein. Die Infrastruktur wurde aber, genauso wie meine Kenntnisse, immer besser, und auch mein Vertrauen wuchs. Jetzt ist das Laden einfacher denn je. Es gibt viele Ladepunkte und es kommen ständig neue dazu, meistens mit einer Funktion für kontaktloses Bezahlen. Die Zeiten, als man für jeden Ladepunkt eine andere App herunterladen musste, sind vorbei. . 

Die Reichweite war ein wirklicher Grund zur Sorge, vor allem mit Kindern im Auto. Doch mit der richtigen Planung und der riesigen Erweiterung der Ladeoptionen wurde bewiesen, dass man keinen Ladepunkt zu Hause braucht, um ein Elektroauto zu besitzen, auch wenn ich dazu raten würde

5. Derzeit gibt es viele coole Entwicklungen in puncto Laden. Wie wird deiner Meinung nach die Zukunft aussehen?

Angela

Ich glaube, das Laden wir ganz von selbst gehen, ohne Apps und ohne Schnickschnack.

Stell dir vor, du näherst dich dem Ladepunkt und zack, schon wird dein Auto erkannt und mit dem Laden begonnen. Ganz ohne Karte und ohne Anmeldung. Im Grunde ein kabelloses Laden, bei dem das Auto nur auf einem Ladepad abgestellt werden muss, um geladen zu werden. Mich würde es nicht überraschen, wenn Autos auch während der Fahrt direkt auf der Straße geladen werden. So richtig Science-Fiction-mäßig.

Jordan

Ich kann nur von den technologischen Entwicklungen sprechen, die ich aus dem Heimbereich kenne, und meine Antwort ist wahrscheinlich nicht originell, aber Vehicle-to-Grid (V2G), Vehicle-to-Home (V2H), Vehicle-to-X (V2X = Fahrzeug zu allem) werden bei der weiteren Entwicklung eine große Rolle spielen. Sie werden von Marken angeboten werden, die die Kunden in den Mittelpunkt stellen, ihnen die Wahl überlassen und die Gewinne mit ihnen teilen. 

Es gibt noch nicht viele [Kund*innen], die viel Geld damit verdienen. Wenn aber Millionen von Fahrzeugen und Haushalten verbunden und wirklich coole Sachen möglich sein werden, wird dies meiner Meinung nach beeindruckend sein! Ich bin mir nur bewusst, dass derzeit alle versuchen, das Geschäft an sich zu reißen und den Kunden zu besitzen. Aus meiner Sicht werden die, die dem Kunden das Ruder in die Hand geben, erfolgreich sein.

Amanda

Ich glaube, dass das Plug-and-Charge-Modell die Zukunft der Ladelösungen für Elektroautos sein wird. Einige Ladepunktbetreiber haben bereits begonnen, dieses Konzept zu integrieren. Da die Technologie immer besser wird, hoffe ich, dass eine Zeit kommen wird, in der ich einfach zu jedem beliebigen Ladepunkt fahren und mein Auto laden kann, ohne Fehler und mit hoher Geschwindigkeit. Also her damit! Während Autos mit größeren Batteriegrößen und kürzeren Ladezeiten immer besser werden, benötige ich derzeit ca. 30 Minuten, um von einem sehr niedrigen Ladestand auf 80 % zu laden, was bereits sehr, sehr gut ist. Ich kann aber nicht umhin, mir vorzustellen, wie toll es wäre, wenn diese Zeit halbiert werden könnte. Je nahtloser und schneller der Vorgang wird, umso einfacher wird es für alle, auf Elektroautos umzusteigen.

6.  Was würdest du Frauen, die an der Elektrofahrzeugbranche interessiert sind, angesichts deiner Erfahrungen raten?

Angela

Ich kenne die genauen Zahlen nicht, aber soweit ich gesehen habe, waren Frauen von Anfang an begeistert von Elektroautos. Mein Tipp? Legt einfach los! Es sind so viele Informationen erhältlich, es gibt unzählige tolle EV-Communitys und es gibt keine „dummen“ Fragen.

Aber ganz ehrlich? Ich glaube, wir sind eher diejenigen, die Männern beim Übergang helfen müssen. Sorry! 😆 Frauen haben die Nase vorn, während einige Autoliebhaber noch immer an den Geräuschen ihres Motors festhalten, als würde ihr Leben davon abhängen.

Jordan

In meinen Augen ist es sehr wichtig, dass Frauen in die Elektrofahrzeugbranche einsteigen, in welcher Tätigkeit auch immer sie Kompetenzen haben. Die Automobilindustrie wurde in der Vergangenheit wirklich von Männern beherrscht, obwohl wir 50 % der Bevölkerung ausmachen. Je mehr Frauen mit anderen Frauen sprechen können, umso mehr werden Unternehmen meiner Meinung nach davon profitieren, denn ihre Präsenz wird 50 % mehr Marktteilnehmende ansprechen! Außerdem ist es nun mal so, dass sich oft die Frauen um das Haushaltsbudget kümmern und den Männern sagen, was sie kaufen sollen. Die Lösung muss für beide Geschlechter attraktiv sein. Ich verstehe, dass Männer oft an Geschwindigkeit, Sport und Luxus interessiert sind. Aber auch Frauen müssen die Vorteile eines Elektroautos verstehen und bewerben, denn sie sind diejenigen, die es am meisten nutzen. Sie denken darüber nach, wie sich das Auto ins Zuhause einfügt und wie nahtlos dies geschehen muss.

Ganz egal, welche Rolle Frauen in dieser Branche übernehmen – Finanzen, Marketing, Vertrieb oder Unternehmensführung – sie sollten sicherstellen, dass ihre Stimme gehört wird. Es handelt sich um einen riesigen Markt, der für alle attraktiv sein muss! 

Damit meine Stimme gehört wird, habe ich stets sichergestellt, dass ich mich in meinem Fachbereich auskenne. So habe ich Gewissheit, dass ich mich behaupten kann, wenn ich mit Männern spreche. Als ich myenergi gründete, musste ich meine Produkte an Wirtschaftsprüfer und Gewerbetreibende des Elektrogroßhandels verkaufen. Diese Gesprächspartner reden gerne Klartext. Ich würde deshalb dazu raten, direkt, offen und ehrlich mit ihnen zu sein und auch technisch sattelfest zu sein. Das ist wichtig, um den Respekt der Menschen zu gewinnen, an die man verkaufen will.

Ich habe festgestellt, dass Frauen manchmal nicht zugehört wird, vor allem in höheren Hierarchieebenen. Ich weiß nicht, ob es am Ton liegt, in dem wir sprechen, oder ob angenommen wird, wir seien in vielen Fällen zu emotional und empathisch, was bei mir sicher vorkommen kann. Ich würde deshalb vorschlagen, dass Frauen ruhig bleiben, wenn sie eine starke Meinung zu etwas haben, und diese unbedingt durch irgendwelche Daten untermauern. Deine Meinung wird gehört, wenn du sachlich und ruhig bleibst und Nachweise erbringst.

Amanda

Wenn ich einen Tipp geben könnte, damit mehr Frauen in die Branche der Elektrofahrzeuge vorstoßen, wäre es folgender: Die Zeiten, als man hinter eine Bar oder ein Hotel fahren musste, um in völliger Finsternis alleine bei einem Ladepunkt zu stehen, der sich neben dem Abfallcontainer-Häuschen befand, sind vorbei. Es gibt nun so viele Ladepunktbetreiber, dass jede Tankstelle über zahlreiche Ladepunkte verfügt, unter hell beleuchteten Überdachungen. Das hat alles viel leichter gemacht. Das Miteinander rund um die Ladepunkte kann sehr hilfreich und angenehm sein. Ich gehe gerne auf Leute zu, um ihnen zu helfen und ihnen Tipps zu geben. Ich habe im Laufe der Jahre Hunderten von Menschen geholfen und sie waren dankbar dafür, dass ich sie angesprochen habe, auch wenn der Ladevorgang einfach war. 

Wenn ich an meine eigenen Erfahrungen vor fünf Jahren denke, ist mir bewusst, dass es wichtig ist, sich gegenseitig zu unterstützen und voneinander zu lernen. Schwierig wird es, wenn man keine Fragen stellt und sich keine Hilfe holt. Stelle ein paar Recherchen an, sprich mit anderen Frauen, tritt Frauengruppen bei und berichte von deinen Fahrten. Der Clou der Sache ist, nicht zu warten, bis du nur noch 10 Meilen fahren kannst. In diesem Fall ist die Katastrophe vorprogrammiert. Ich habe es schon oft getan, aber ich wusste, dass ich zu einer Super-Charger-Station mit zahlreichen Ladepunkten fuhr. Das Laden dauert dann aber länger. Kurze, regelmäßige Zwischenstopps machen es einfach – so kannst du nahtlos, vertrauensvoll und stressfrei elektrisch unterwegs sein. 

Natürlich dauert es, bis man sich daran gewöhnt. Aber glaub mir, du wirst es tun. Ich kann mir es anders nicht mehr vorstellen, weil ich mich angepasst habe. Und wenn du zu den Privilegierten gehörst, die zu Hause laden, ist das ein großer Pluspunkt. Du steckst einfach den Stecker ein und wachst mit vollgeladener Batterie auf. Es ist wirklich einfacher, als die Leute glauben. Am wichtigsten ist die Einführung am Anfang. Wenn du die erst einmal hinter dir hast, ist das Fahren mit Elektroauto einfach und macht Spaß.

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