Schön, dass du bei der neuen Ausgabe von Electro Beat dabei bist. Hier geben wir dir einen schnellen Überblick über alles, was dir im letzten Monat in der Welt der Elektroautos möglicherweise entgangen ist. Lies weiter, um mehr über technologische Innovationen bei Batterien, einfachere Ladepunktinstallationen, das kleinste Elektrofahrzeug (EV) in Japan und vieles mehr zu erfahren.
Legen wir los …
Weniger Bürokratie: einfachere Installation von EV-Ladepunkten im Vereinigten Königreich
Die Regierung des Vereinigten Königreichs hat eine der größten Hürden für das Laden von Elektrofahrzeugen zu Hause und in Unternehmen beseitigt: Fahrer*innen und Grundstückseigentümer*innen müssen nicht länger eine Baugenehmigung beantragen, um einen EV-Ladepunkt zu installieren.
Diese Ende Mai vom Verkehrsministerium angekündigte Änderung zielt darauf ab, den Umstieg auf Elektrofahrzeuge für alle einfacher, kostengünstiger und besser zu machen.
Was ändert sich?
Bis jetzt war die Installation einer Ladestation mit mitunter langwierigen und kostspieligen Ansuchen um Baugenehmigungen verbunden, insbesondere in Naturschutzgebieten oder auf Firmengeländen. Fortan gelten diese Voraussetzungen für die meisten Installationen zu Hause und am Arbeitsplatz nicht mehr.
Geschätzte Einsparungen: Gemäß der Regierung dürfte diese Verringerung des bürokratischen Aufwands Fahrer*innen im Durchschnitt bis zu 1.100 GBP an Planungskosten ersparen.
Warum das wichtig ist
Obwohl die EV-Infrastruktur im Vereinigten Königreich bereits große Fortschritte gemacht hat, bleibt der Zugang zu Ladestellen eine der größten Herausforderungen, insbesondere für Menschen ohne private Zufahrten oder in Mietunterkünften.
Diese Ankündigung ist vor allem für folgende Menschen eine gute Nachricht:
Hausbesitzer mit Zufahrt: keine lästigen Baugenehmigungen für private Ladepunkte
Unternehmen und Arbeitsplätze: einfachere Installation von Zielort-Ladepunkten
Einzelhandels- und Freizeitstandorte: schnellere Implementierung von öffentlichen Ladepunkten auf Parkplätzen und in der Nähe von Einrichtungen
Ich wohne zur Miete und habe keine Zufahrt. Kann ich dennoch von der Beihilfe profitieren?
Ja! Wenn du zur Miete oder in einer Wohnung wohnst und Zugang zu einem Parkplatz am Straßenrand hast, kann es sein, dass du Anspruch auf eine öffentliche Beihilfe von bis zu 350 GBP hast, um dich bei den Installationskosten zu unterstützen. Du kannst die Beihilfe hier beantragen.
Benötige ich eine Genehmigung, wenn ich in einem Naturschutzgebiet wohne?
Im Allgemeinen wurden Baugenehmigungen abgeschafft. Es kann jedoch sein, dass in bestimmten sensiblen Gebieten weiterhin örtliche Bestimmungen gelten. Wenn du dir nicht sicher bist, erkundige dich stets bei deiner Gemeindeverwaltung.
Habe ich als Mieter*in oder Pächter*in besondere Schritte zu unternehmen?
Auch du hast Anspruch auf die öffentlichen Beihilfen. Allerdings benötigst du die Genehmigung deines Vermieters bzw. deiner Vermieterin. Aktivist*innen setzen sich jedoch bereits für bessere Rechtsansprüche von Mieter*innen und Pächter*innen ein.
EV-Batterien werden billiger – und intelligenter
In der Welt der EV-Batterien tun sich große Dinge. 2024 sanken die Preise für Batteriesätze weltweit um 20 % – das ist die größte Preissenkung im Jahresvergleich seit fast einem Jahrzehnt. Das ist nicht nur für Autohersteller eine gute Nachricht: Es bedeutet auch, dass Elektrofahrzeuge erschwinglicher, fortschrittlicher und zugänglicher werden.
Aber nicht nur beim Preis gibt es Änderungen. Mit fortschreitender Technologie und zunehmender Produktion werden Batterien langlebiger, lassen sich schneller laden und können umweltfreundlicher hergestellt werden. Oder kurz gesagt: Sie werden besser.
Warum diese Preissenkung?
Die Preise für Batteriesätze liegen im Durchschnitt bei 139 USD/kWh (im Vergleich zu 175 USD im Jahr 2023).
LFP-Batterien (Lithium-Eisen-Phosphat) liegen im Trend: Aufgrund ihrer geringen Kosten und langen Lebensdauer machen sie beinahe 50 % des Markts aus.
Die Rohstoffpreise, vor allem für Lithium, sind gesunken.
Mehr Gigawerke bedeuten auch mehr Wettbewerb, Innovation und Angebot
Ermutigend ist, dass vollelektrische Fahrzeuge jetzt preiswertere Batteriesätze pro kWh bieten als Plug-in-Hybride, was dazu beiträgt, den Markt weiter in Richtung 100-prozentige Elektromobilität zu lenken.
dominiert nach wie vor mit etwa 80 % der weltweiten Batteriezellenproduktion
Südkorea
macht sich stark für Technologien der nächsten Generation wie die Silizium-Anoden-Technologie
USA
Produktionssteigerung um 50 %, wobei koreanische Unternehmen die inländische Produktion unterstützen
Europa
stabiles Wachstum von 10 % mit starken öffentlichen und privaten Investitionen
Auch in Europa fassen LFP-Batterien fest Fuß und sind nun für 90 % des neuen EV-Batteriewachstums der Region verantwortlich. Die USA liegen diesbezüglich etwas zurück, sind aber gerade dabei aufzuholen.
Durchbrüche am Horizont
Batterietechnologie wird nicht nur kostengünstiger, sondern auch intelligenter.
Ein Highlight aus den vergangenen Monaten: eine Siliziumbatterie, die von der südkoreanischen Pohang University of Science and Technology entwickelt wurde. In den ersten Tests erreichte sie mit einer einzigen Ladung das Äquivalent von 5.000 Kilometern.
Bis wir Reichweiten dieser Größenordnung auf unseren Straßen sehen, wird es noch etwas dauern, aber die Forschung ist vielversprechend. Diese Batterien speichern viel mehr Energie als die Lithium-Ionen-Batterien von heute – und das ohne Abstriche bei Ladezeiten oder Lebenszyklen. Wenn sie in den Handel kommen, könnten sie einen großen Schritt vorwärts für Elektrofahrzeuge bedeuten, vor allem in Gebieten mit kälterem Klima oder bei großen Entfernungen.
Neue Berichte des ADAC bestätigen: Elektrofahrzeuge sind zuverlässiger als Verbrenner
Ein neuer Bericht des ADAC bestätigt, wovon viele EV-Fahrer*innen bereits seit Langem überzeugt sind: Elektrofahrzeuge sind zuverlässiger als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.
Der ADAC stellt hiermit nicht nur eine Vermutung auf: Der Verkehrsclub kümmerte sich im vergangenen Jahr um 3,6 Millionen Pannen und verfügt somit über eine riesige Datenmenge. Und da immer mehr Elektrofahrzeuge auf die Straße kommen und älter werden, gab es endlich genug Panneninformationen, um sie direkt mit Benzin- und Dieselautos zu vergleichen. Das Fazit: Elektroautos schnitten besser ab.
Gemäß Handelsblatt verzeichneten Elektrofahrzeuge zwischen 2020 und 2022 im Durchschnitt 4,2 Pannen je 1.000 Fahrzeuge. Und Verbrenner? Hier lag die Quote mit 10,4 Pannen je 1.000 Fahrzeuge deutlich höher. Das ist ein großer Unterschied, der endlich mit dem Mythos aufräumt, dass dich Elektrofahrzeuge eher im Stich lassen.
Interessanterweise war die Hälfte der EV-Pannen auf einen einzigen Grund zurückzuführen: eine leere 12-V-Batterie (das ist die Batterie, die die Instrumente, die Innenbeleuchtung und die Zentralverriegelung versorgt; nicht die große Batterie, die das Auto antreibt). Und das traf auch auf 45 % der Pannen von Verbrennern zu. Tesla gibt nun z. B. eine Warnung aus, wenn es Zeit ist, die 12-V-Batterie auszutauschen – ein kleines Update, dass viel bewirken kann.
Davon abgesehen hatten Elektrofahrzeuge in nahezu allen Kategorien weniger Probleme, darunter Bordnetz, Motormanagement oder auch Beleuchtung. Und auch wenn wir noch nicht über Jahrzehnte von Daten über Elektrofahrzeuge verfügen, lassen ihre einfacheren Antriebsstränge vermuten, dass langfristig weniger Probleme auftreten werden. Verbrenner enthalten viele Komponenten, die mit der Zeit ausfallen können, während es diese Teile in Elektrofahrzeugen gar nicht gibt.
Kurz gesagt: Elektrofahrzeuge sind nicht nur besser für unsere Umwelt, sondern es ist auch weniger wahrscheinlich, dass sie dich im Stich lassen. Du musst lediglich die kleine 12-V-Batterie im Auge behalten.
Indiens neue EV-Politik: Senkung der Steuern auf importierte Elektroautos, um globale Automobilhersteller anzuziehen
Indien hat seine bereits beschlossene neue EV-Politik präsentiert, mit der große globale Automobilhersteller auf den indischen Markt gelockt werden sollen.
So sieht die Politik aus: Fünf Jahre lang dürfen Elektrofahrzeuge mit einem Preis von 35.000 US-Dollar oder mehr zu einem verringerten Zollsatz von 15 % eingeführt werden. Im Gegenzug hierzu müssen Unternehmen mindestens 486 Millionen US-Dollar in den Aufbau der EV-Herstellung in Indien investieren.
Die Produktion muss innerhalb von drei Jahren nach der Genehmigung anlaufen. Automobilhersteller müssen außerdem Vorgaben hinsichtlich lokaler Beschaffung erfüllen: 25 % in drei Jahren und 50 % in fünf Jahren. Diese Maßnahmen zur Inlandswertsteigerung sollen lokale Arbeitsplätze schaffen und das EV-Ökosystem Indiens ausbauen.
Entsprechende Fahrzeuge können als vollständig zusammengebaute Fahrzeuge importiert werden, d. h., sie werden im Ausland produziert und vertriebsfertig geliefert. Der geringere Einfuhrzoll gilt jedoch nur für eine begrenzte Anzahl und einen klar definierten Zeitrahmen.
Diese im März 2025 angekündigte Politik ist Teil einer umfassenderen Strategie, mit der Indiens Übergang zu Elektrofahrzeugen beschleunigt und gleichzeitig ausländische Investitionen gefördert werden sollen. Tesla macht bereits erste Schritte in Indien, ermittelt Standorte und baut Teams auf.
Fachleuten zufolge wird der Erfolg von einer gelungenen Umsetzung, besseren Finanzierungsoptionen, der örtlichen Ladeinfrastruktur und der lokalen Talententwicklung abhängen. Auf jeden Fall ist diese Politik ein großer Schritt vorwärts, was Indiens Ambitionen für ein umweltfreundliches Verkehrswesen angeht.
Viel Aufsehen um ein winziges EV: Japans mibot für 7.000 US-Dollar
Auf einem Markt, der von Riesen wie Toyota und Nissan dominiert wird, gewinnt ein winziger Neuling still und leise zunehmend an Bedeutung. Der mibot mini EV, der vom japanischen Start-up KG Motors entwickelt wurde, regt die Fantasie der Fahrer*innen an und sorgt für Tausende von Bestellungen – dank seines äußerst erschwinglichen Preises und seiner stadtgerechten Größe.
Was versteckt sich also hinter dem mibot?
Mit einem Preis von etwa 7.000 US-Dollar ist der mibot ein kompaktes Elektrofahrzeug mit nur einem Sitz, das für kurze Fahrten in der Stadt entwickelt wurde. Merkmale:
Reichweite: bis zu 100 km
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Größe: nur 2,5 Meter lang, kleiner als viele Golfwagen
Er erreicht vielleicht nicht die Reichweite der großen Elektrofahrzeuge, aber das soll er auch gar nicht. In einem Land mit engen Straßen und dichten Stadtgebieten ist größer nicht immer besser.
„Ich habe so viele große Autos auf Japans engen Straßen gesehen – das hat mich auf die Idee gebracht.“ – Kazunari Kusunoki, CEO von KG Motors
mibot und der Markt
Der Markt für Elektrofahrzeuge ist in Japan nur zögerlich in Gang gekommen, da traditionelle Marken wie Toyota eher auf Hybridtechnologie setzen. Doch das könnte sich bald ändern.
KG Motors hat bereits 2.250 Bestellungen erhalten und damit den EV-Umsatz von Toyota in Japan 2024 überschritten. Zum Vergleich: Der Sakura von Nissan, das meistverkaufte Elektrofahrzeug in Japan, ist ab 17.000 US-Dollar erhältlich. Der mibot? Für nur 7.000 US-Dollar.
Und er ist nicht nur für den japanischen Markt bestimmt. Von den ersten geplanten 3.300 Stück sollen bis März 2027 insgesamt 3.000 an ausländische Märkte geliefert werden.
Könnte der mibot die EV-Revolution Japans in Gang setzen?
Während Kei-Cars die japanischen Straßen dominieren, haben sich Elektrofahrzeuge langsamer verbreitet. Angesichts der zunehmenden Verkehrsüberlastung in den Städten und der steigenden Nachfrage nach erschwinglichen Stromoptionen könnte der mibot der Funke sein, der das ändert.